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APFELBLÜTENSTECHER
ANTHONOMUS POMORUM
L.
Ein hohes Aufkommen des Apfelblütenstechers wird in Apfelanlagen mit
geringem Blütenbesatz zur Gefahr für den Ertrag. Dabei sind die Knospen-
schäden das bedeutendere Problem, während der Fraß an Blättern weniger
Schadwirkung hat.
Schadbild
Je nach Befallsumfang bleibt ein Teil
der Blüten geschlossen, die Blüten-
blätter vertrocknen und verbleiben
als Kappe. 10 bis 15 Fraßstellen pro
100 Knospen sind nach Kontrolle der
Blüten tolerierbar. Stärkerer Befall
kann zum Totalverlust der Ernte
führen.
Schädling
Im Innern der vertrockneten Blüte
ist eine fußlose Larve mit schwarzer
Kopfkapsel bzw. eine weißliche
Puppe zu finden. Der sich daraus
entwickelnde Käfer richtet meist kei-
nen Schaden an und überdauert den
Sommer ruhend in Schlupfwinkeln;
im Herbst sucht er in benachbarten
Wäldern unter Borkenschuppen die
Überwinterungsverstecke auf. Aus
denen erfolgt eine Einwanderung in
die Obstplantagen zum Reifungsfraß
an aufbrechenden Knospen, der sie
zerstört. Die Weibchen legen jeweils
ein Ei in die gerade erscheinenden
Blütenknospen. Die Larve ernährt
sich vom Stempel und Staubfaden
und verursacht das Nicht-Öffnen der
Blüten.
Gegenmaßnahmen
Kontrollen vor der Blüte geben
Auskunft über die Behandlungsnot-
wendigkeit (Klopfprobe: 10 bis 40
Käfer auf 100 geklopfte Äste). Die
Behandlung muss zu einem frühen
Entwicklungszeitpunkt erfolgen
(BBCH 53–54). Meist ist eine einmali-
ge Applikation mit Thiacloprid ausrei-
chend zur Regulierung. Pyrethrine +
Rapsöl, auch für den ökologischen
Anbau empfohlen, sollten hingegen
zweimal eingesetzt werden.