Background Image
Previous Page  11 / 28 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 11 / 28 Next Page
Page Background

| 11

APFELBLÜTENSTECHER

ANTHONOMUS POMORUM

L.

Ein hohes Aufkommen des Apfelblütenstechers wird in Apfelanlagen mit

geringem Blütenbesatz zur Gefahr für den Ertrag. Dabei sind die Knospen-

schäden das bedeutendere Problem, während der Fraß an Blättern weniger

Schadwirkung hat.

Schadbild

Je nach Befallsumfang bleibt ein Teil

der Blüten geschlossen, die Blüten-

blätter vertrocknen und verbleiben

als Kappe. 10 bis 15 Fraßstellen pro

100 Knospen sind nach Kontrolle der

Blüten tolerierbar. Stärkerer Befall

kann zum Totalverlust der Ernte

führen.

Schädling

Im Innern der vertrockneten Blüte

ist eine fußlose Larve mit schwarzer

Kopfkapsel bzw. eine weißliche

Puppe zu finden. Der sich daraus

entwickelnde Käfer richtet meist kei-

nen Schaden an und überdauert den

Sommer ruhend in Schlupfwinkeln;

im Herbst sucht er in benachbarten

Wäldern unter Borkenschuppen die

Überwinterungsverstecke auf. Aus

denen erfolgt eine Einwanderung in

die Obstplantagen zum Reifungsfraß

an aufbrechenden Knospen, der sie

zerstört. Die Weibchen legen jeweils

ein Ei in die gerade erscheinenden

Blütenknospen. Die Larve ernährt

sich vom Stempel und Staubfaden

und verursacht das Nicht-Öffnen der

Blüten.

Gegenmaßnahmen

Kontrollen vor der Blüte geben

Auskunft über die Behandlungsnot-

wendigkeit (Klopfprobe: 10 bis 40

Käfer auf 100 geklopfte Äste). Die

Behandlung muss zu einem frühen

Entwicklungszeitpunkt erfolgen

(BBCH 53–54). Meist ist eine einmali-

ge Applikation mit Thiacloprid ausrei-

chend zur Regulierung. Pyrethrine +

Rapsöl, auch für den ökologischen

Anbau empfohlen, sollten hingegen

zweimal eingesetzt werden.