22.05.2023

Ein Kiri für Konrad

Von 1937 bis 2014 stand ein von Adenauer selbst gepflanzter Kiribaum im Garten seines Wohn- und späteren Adenauerhauses auf der Rheinsonnenseite in Rhöndorf. Dann wurde der Baum baufällig oder besser baumfällig oder wohl am treffendsten wurde der Baum fällig bzw. dann folgerichtig auch gefällt. Womit klar ist, dass der Baum am Originalstandort alles anderes als ein Original ist.

Für den 19.05.2023 hatten die Organisatoren der Mannheimer KAS-Altstipendiatentagung gegen 16 Uhr mit dem Programmpunkt „ein Kiri für Konrad“ in Erinnerung an diese beiden Bäume und damit auch an den Stiftungsnamensgeber eine Baumpflanzung angesetzt.

Konrad Adenauer war allerdings beileibe nicht der Einzige, der das Potential des Blauglockenbaums erkannte. Die Unternehmensgeschichte von Peter Diessenbacher und Allin Beatrice Gasparian erinnert ein bisschen an die Garagen von Steve Jobbs und Bill Gates. Mehr oder weniger am Küchentisch selektierten sie in den Nullerjahren dieses Jahrhunderts vier Klone, seit Mitte April dieses Jahres können auch Privatanleger Anteile von Wegrow zeichnen.

Für die in Mannheim Anwesenden bot sich die fast einmalige Chance, Tradition und Moderne zu verbinden und in Adenauers Fußstapfen zu treten: Zur Versteigerung standen 20 von Wegrow gestiftete Jungpflanzen der Sorte NordMax21. Die höchsten Nennbeträge konnten mit einem der exklusivsten Bäume Deutschlands nach Hause gehen. Ganz pragmatisch ließ sich das Ganze auch als Teil der Altersversorge sehen, schließlich sind die Bäume bei guter Pflege im Zwölfjahresintervall erntereif.

Die Erlöse aus der Versteigerung, ein insgesamt deutlich vierstelliger Betrag, gingen an Amphibien im Mannheimer Stadtgebiet, die als Gegenleistung über die Mannheimer Stadtgärtner den „Kiri für Konrad“ finanzierten. Kröten für Kröten gewissermaßen.

Tim Jacobsen