21.09.2023

Kirschenernte 2023 um 17,5 % geringer als im Vorjahr

Foto: Valenta

Die deutschen Baumobstbetriebe haben im Sommer 2023 eine unterdurchschnittliche Kirschenernte erzielt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach letzten Schätzungen zum Stichtag 20. August 2023 mitteilt, wurden insgesamt 40 200 t Kirschen geerntet. Verglichen mit der überdurchschnittlichen Ernte des Vorjahres von 48 700 t waren das etwa 8 500 t und damit 17,5 % weniger Kirschen.

Gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2022 von 47 100 t fiel die Kirschenernte 2023 um 14,7 % geringer aus. Zudem wurde die erste vorläufige Ernteschätzung zum Stichtag 10. Juni 2023 (45 400 t ) deutlich unterschritten. Gründe für die geringere Kirschenernte waren eine frühe Blütezeit und regional aufgetretene Spätfröste, die einen negativen Einfluss auf die Früchte hatten. Zudem führten Schädlingsbefall und lokale Unwetter mit Starkregen zu Ertragseinbußen. 

Süßkirschenernte 15,9 % unter Vorjahresniveau

Die endgültige Schätzung der Süßkirschenernte 2023 ergab 32 400 t, damit lag die Erntemenge 6 100 t oder 15,9 % unter dem Vorjahreswert. Gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt von 33 300 t  verzeichneten die Baumobstbetriebe einen Rückgang um 900 t oder 2,8 %. Süßkirschen werden in Deutschland auf einer Fläche von 5 700 ha angebaut. Dabei ist Baden-Württemberg mit 2 600 ha das bedeutendste Bundesland für den heimischen Süßkirschenanbau und produzierte 2023 mit 13 800 t rund 42,5 % der beliebten Früchte. An zweiter Stelle liegt Niedersachsen mit einer Süßkirschenernte von 5 000 t auf einer Fläche von 500 ha, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit einer Ernte von 2 800 t auf 700 ha.

Sauerkirschenanbau und -ernte nimmt immer weiter ab

Sauerkirschen machen mit 1 500 ha Anbaufläche inzwischen nur noch 21,2 % des heimischen Kirschenanbaus aus. In den Jahren von 2013 bis 2022 nahm die Anbaufläche für Sauerkirschen um 680 ha und damit um nahezu ein Drittel (-30,7 %) ab. Die Sauerkirschenernte 2023 in Höhe von 7 800 t  lag deutlich unter dem Vorjahreswert von 10 200 t (-23,4 %). Aufgrund der rückläufigen Anbaufläche und ungünstiger Witterungsbedingungen wurde damit die niedrigste Sauerkirschenernte seit über zehn Jahren erzielt.

Das bedeutendste Bundesland für den Sauerkirschenanbau ist Rheinland-Pfalz mit einer Anbaufläche von 460 ha und einer Erntemenge von 2 100 Tonnen, gefolgt von Sachsen mit 300 ha Anbaufläche und 1 800 t Sauerkirschen sowie Baden-Württemberg  mit 900 t und 200 ha Anbaufläche. 

Unterdurchschnittliche Birnenernte erwartet

Die Birnenernte 2023 wird nach ersten Schätzungen ebenfalls vergleichsweise gering ausfallen. Die erwartete Erntemenge von 36 000 t wird voraussichtlich um 2 900 t und damit 7,4 % geringer ausfallen als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Verglichen mit der ebenfalls unterdurchschnittlichen Birnenernte des Vorjahres liegen die diesjährigen Ernteerwartungen auf einem ähnlichen Niveau (-0,9 %). 

Das bedeutendste Bundesland für den Birnenanbau ist Baden-Württemberg, wo mit 11 800 t etwa ein Drittel (32,8 %) der deutschen Birnen erwartet werden. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Niedersachsen mit 6 600 t (18,3 %) und Nordrhein-Westfalen mit 5 400 t (15,1 %).

Quelle: Destatis