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OBSTBAUMSPINNMILBE
PANONYCHUS ULMI
KOCH
Die Obstbaumspinnmilbe ist einer der bedeutendsten Schädlinge im
Obstanbau. Sie lebt auf den verschiedensten Pflanzen. Wichtige natürliche
Gegenspieler der Obstbaumspinnmilbe sind Raubmilbenarten. In Deutschland
hauptsächlich vorkommend ist die Art
Thyphlodromus pyri
. Ansiedlungen in
Junganlagen machen in vielen Fällen eine spätere Regulierung mit Akariziden
entbehrlich. Astproben- bzw. Blattkontrollen geben Auskunft, ob eine Bekämp-
fung durchgeführt werden muss.
Schadbild
Befallene Blätter sind durch die sau-
genden Milben anfänglich weißlich
gesprenkelt, später gelblich-bronze
farben. Sie werden vorzeitig abge-
worfen, Fruchtwachstum und -ansatz
werden gehemmt. Starker Befall im
Frühjahr in der Zellwachstumsphase
führt zur Berostung der Fruchthaut.
Schädling
Die Überwinterung erfolgt in ziegel-
roten Eiern, eher auf der Unterseite
der Zweige. Bei starkem Befall sind
ganze Zweigpartien rot erscheinend.
Der Schlupf ist temperaturabhängig,
meist erfolgt er zur Blüte. Vorzugs-
weise sind Spinnmilben (0,5 mm
groß) blattunterseits zu finden. Ca.
sechs Generationen treten im Jahr
auf. Wärme fördert den Befall.
Gegenmaßnahmen
Die Schadensschwelle liegt bei
500–1000 Wintereier/2 m Fruchtholz.
Meist sind Behandlungen mit Par-
affin- oder Rapsöl vor dem Schlupf
ausreichend. Behandlungen bei
empfindlichen Sorten (z. B. Braeburn)
sind um Grüne Knospe (BBCH 56)
durchzuführen; höhere Wirkungsgra-
de werden allerdings mit Maß-
nahmen bis kurz vor dem Schlupf
erreicht. Ggf. können zur Blüte bzw.
nach der Blüte weitere Akarizidbe-
handlungen notwendig werden.