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APFELWICKLER
CYDIA POMONELLA
L.
Beobachtungen der letzten Jahre bestätigen eine deutschlandweite Zunahme
des Apfelwicklers. Insbesondere im ökologischen Anbau und im Streuobst
ist eine Befallsausdehnung zu verzeichnen. Er bildet in Deutschland regional
unterschiedlich bis zu zwei volle Generationen aus.
Schadbild
Frischer Befall an Apfel zeigt sich
durch oberflächliche Fraßspuren,
einem roten Hof um die Schadstelle
sowie einem Spiralgang unter der
Fruchthaut; bei älterem Befall ist ein
großes Einbohrloch mit feuchten
Kotspuren sichtbar. Die Apfelkerne
sind angefressen. Bei abgestopptem
Befall ist meist eine Verkorkung an
der Fruchtoberhaut verblieben,
verbunden mit einem kleineren Rest
eines Spiralganges ohne Kot.
Schädling
Die erwachsene Raupe überwin-
tert in einem Kokon unter Borken-
schuppen, aber auch am Boden. Die
Verpuppung mit Flugbeginn des
Wicklers erfolgt im April bzw. Mai. Eine
allgemeine Verfrühung ist regional seit
Jahren zu beobachten, wodurch es
zu stärkerem Schaden kommen kann.
Der Flugbeginn ist mit Pheromonfal-
len nachweisbar. Flugaktivität ist ober-
halb 15 °C zu verzeichnen, stärkerer
Flug ab ca. 20 °C. Damit nimmt auch
die Eiablage zu. Sie erreicht regional
unterschiedlich ca. Anfang bis Mitte
Juni ihren Höhepunkt. Die Eier sind ca.
1 mm groß, uhrglasförmig, vorzugs-
weise abgelegt in der Nähre von
Fruchtbüscheln, später direkt auf der
Frucht. Durch Temperatursummener-
mittlung (Zusammenzählen der Tem-
peratur oberhalb 10 °C; Schlupfbeginn
ca. nach 80 Gradtagen) kann der
Schlupf aus den Eiern vorhergesagt
werden. Im Mittel dauert die Ei-Lar-
ven-Entwicklung ca. zehn Tage. Die
Raupen der ersten Generation bohren
sich nach Umherwandern in die
Frucht ein. Die Raupenentwicklung
über fünf Larvenstadien ist nach ca.
drei bis fünf Wochen beendet. Daraus
entwickelt sich eine zweite Generation
ab ca. Ende Juli/ Anfang August. Bei
kühleren Sommertemperaturen kann
diese auch nur schwach ausgeprägt
sein. Als Schadensschwelle werden
1–2% befallene Früchte im Sommer
angegeben.