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BLUTLAUS
ERIOSOMA LANIGERUM
HAUSM.
Regional gibt es deutliche Unterschiede im Auftreten der Blutlaus. In den
wärmeren Regionen Deutschlands (z. B. Nord- und Südbaden, Rheinland-Pfalz),
trat sie in den vergangenen Jahren stärker auf. Ruhige Bäume und das Vor-
handensein einer intakten Nützlingsfauna sind beste Voraussetzungen, die
Blutlauspopulation auf einem niedrigen Niveau zu halten.
Schadbild
Im Mai sind an jüngeren Trieben
braunrote Läuse unter einer wollig-
weißen Schicht aus Wachshaaren zu
finden. Beim Zerdrücken wird blutig
erscheinender Körpersaft frei. An den
Saugstellen treten im Rindengewebe
beulige, krebsartige Wucherungen
auf. Früchte und Blätter werden
verschmutzt.
Schädling
Die weiblichen Tiere überwintern als
Larven an Schnittstellen der Äste, in
Rindenritzen und zum Teil im oberen
Wurzelbereich. Ab ca. Ende März
(Temperaturen über 7 °C) werden
diese aktiv und beginnen mit der
Neubesiedelung der Baumkrone. Die
Vermehrung ab Ende April verläuft
parthenogenetisch. Die Weibchen
gebären lebend 100 und mehr
Junglarven. Neue Kolonien treten
zunächst im unteren Kronenbereich
an Schnittstellen, Krebswunden und
Stockaustrieben auf. Der Befall weitet
sich dann mit Zuwachs ca. im Juni
auf die äußeren Kronenbereiche aus.
Gegenmaßnahmen
Im Sommer nach Kronenschluss
ist die Blutlaus schwer regulierbar.
Daher sollte insbesondere in Prob-
lemanlagen nach Neubesiedlung
des Wurzelbereiches bereits vor
der Blüte dort mit ersten Regulie-
rungsschritten begonnen werden.
In Deutschland ist kein Produkt zur
direkten Bekämpfung zugelassen.
Ausschließlich Pirimicarb, zugelassen
gegen Blattläuse (Zulassungsende
31.07.2017), hat eine gute Neben-
wirkung gegen Blutläuse. Entschei-
dend für eine hohe Wirkung sind
höhere Temperaturen während der
Anwendung (ca. 20 °C). Diese waren
in den letzten Jahren stets vor der
Blüte eingetreten, daher sollte bereits
dann eine Applikation erfolgen. Ggf.
nach der Blüte ist diese Maßnahme