14.02.2024

Bio-Lebensmittelbranche entwickelt sich stabil

Grafik: BÖLW

Zum Start der Biofach, der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, veröffentlicht der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) die aktuellen Branchenkennzahlen. Demnach stieg der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln in Deutschland im Jahr 2023 um 5% auf 16,1 Milliarden Euro. Mit rund 1,94 Millionen Hektar werden nun knapp 12 % aller landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet. Gut 14 % aller Höfe in Deutschland arbeiteten nach den strengen Vorgaben der EU-Bio-Verordnung oder den darüber hinaus gehenden Regeln der Öko-Verbände. Insgesamt gab es 36.535 Bio-Höfen in ganz Deutschland.

Bio-Entwicklung in Zahlen

Landwirtschaft: 80.459 Hektar mehr Fläche für Bio-Anbau. Bildlich gesprochen haben die Höfe im Jahr 2023 täglich eine Fläche von der Größe von 307 Fußballfeldern auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt. Insgesamt wurden in Deutschland 11,8 % aller landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet. Die gesamte Öko-Fläche betrug 1.940.301 Hektar (+4,3 %). Etwa zwei Drittel dieser Bio-Flächen erfüllten darüber hinaus die strengeren Standards der Bio-Verbände. Diese Flächen verzeichneten einen Zuwachs von rund 4,1 % auf 1.234.022 Hektar. Im Jahr 2023 wurde jeder siebte Hof ökologisch bewirtschaftet (14,3 %), was insgesamt 36.535 Bio-Höfen in ganz Deutschland entsprach.

Bio-Marktentwicklung: Umsatz mit Bio-Lebensmitteln mit erfreulichem Plus. Der Gesamtumsatz betrug 2023 16,1 Milliarden Euro (+5 %). Der Lebensmitteleinzelhandel steigerte seine Bio-Umsätze um 7,2 % auf 10,8 Milliarden Euro und erreichte insgesamt einen Marktanteil von 67 % . Davon entfielen 40 % auf die Discounter. Drogeriemärkte kamen im Trockensortiment auf einen Marktanteil von 25 % dank breitem Sortiment bei günstigen Preisen. Im Vergleich zu 2019 zeigte der klassische Lebensmitteleinzelhandel 2023 ein Bio-Plus von 47 %. Das Plus über alle Einkaufsstätten lag im gleichen Zeitraum bei 31 %.  

Bio-Läden und Bio-Supermärkte konnten 2023 leicht positive Umsätze verbuchen. Nach einer schwächeren ersten Jahreshälfte legte der Umsatz im zweiten Halbjahr deutlich zu. Der Bio-Fachhandel zeigte sich 2023 stabil mit einem Umsatz von 3,2 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 0,2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zusammen mit den Non-Food-Artikeln ergab sich ein Umsatz von 3,8 Milliarden Euro.

Andere Einkaufsstätten wie Reformhäuser, Hofläden, Online-Handel, Wochenmärkte, Bäckereien und Metzgereien erzielten kleine Zuwächse von 2 % und erreichten einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro. Nach einem Minus von 18 % im Jahr 2022 ist das ein beachtliches Ergebnis. Besonders Lebensmittelhandwerk und Wochenmärkte sorgten für ein Plus.

Preisentwicklung: Bei einer Gesamtinflationsrate von 9 % für Lebensmittel im Jahr 2023 hatten Bio-Lebensmittel erneut eine bremsende Wirkung. Sie waren Vergleich nur um 5 % teurer.

Trends im Bio-Lebensmittelmarkt: Einige Trockenprodukte gehörten 2023 zu den Gewinnern. Dazu zählten verpackte Backwaren, Süßwaren und Tiefkühlkost, aber auch Brotaufstriche, Feinkost und gekühlte Feinkost mit jeweils zweistelligem Umsatzzuwachs. Milchalternativen, die seit Jahren stark zulegen, gehörten mit einem Plus von 15 % zu den Publikumslieblingen. Bei Bio-Frischeprodukten verzeichneten Käse und Wurst (vor allem in der verpackten Version) einen Anstieg der Verkaufsmengen von 6 bzw. 5 %. Grund waren vor allem Neulistungen in Discountern. Der Anteil der Handelsmarken lag 2023 bei 56 % des Bio-Umsatzes, 2022 waren es noch 52 %.

Quelle: BÖLW